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Trauerbegleitung #4: Trauern heisst nicht loslassen, sondern verbunden bleiben

Aktualisiert: 24. Juni

Zwei Gleitschirmflieger fliegen im Himmel


In der Trauerbegleitung höre ich immer wieder Sätze wie:


„Alle sagen, ich müsse loslassen. Lernen, ohne meinen geliebten Menschen zu leben. Akzeptieren, dass er nicht mehr da ist. Aber ich will doch gar nicht loslassen!“


Und jedes Mal spüre ich, wie schwer dieser Anspruch auf Vielen lastet. Denn wie soll man einen geliebten Menschen einfach loslassen, nur weil er nicht mehr da ist? Ist es nicht viel natürlicher, dass wir genau das Gegenteil empfinden – den Wunsch, mit ihm verbunden zu bleiben?


Als Trauerbegleiterin ermutige ich dich dazu, nicht gegen deine innere Stimme zu kämpfen. Sondern ihr zu vertrauen.


Trauer bedeutet nicht das Ende der Beziehung

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, endet das gemeinsame Leben. Aber die Beziehung, die Liebe, die innere Verbindung muss nicht abbrechen. Im Gegenteil: Sie verändert sich. Und genau darin liegt ein wichtiger Schlüssel für einen heilsamen und gelingenden Trauerweg.


Ich arbeite in der Trauerbegleitung mit dem Ansatz, die Beziehung zum Verstorbenen nicht loszulassen, sondern neu zu gestalten. Das bedeutet nicht, in der Vergangenheit zu verharren. Sondern Wege zu finden, wie die Verbundenheit auch in der veränderten Realität weiter gelebt werden kann.


Die neue Beziehung – ein innerer Ort der Nähe

In der Trauerbegleitung arbeite ich mit der Vorstellung, dass der Verstorbene weiterhin einen Platz im eigenen Leben haben darf. Diese neue Beziehung kann auf ganz unterschiedliche Weise entstehen:


  • durch Rituale, die regelmäßig gepflegt werden

  • durch innere Zwiegespräche oder Briefe

  • durch das bewusste Erinnern an gemeinsame Momente

  • durch die Frage: Was würde er/sie jetzt sagen, tun, raten?


Diese Verbindung ist kein Rückschritt – sie ist ein innerer Halt, eine wertvolle Wegbegleitung.


Die Liebe bleibt – die Trauer darf gehen

Im Trauerprozess gibt es keinen Fahrplan mit einem Endpunkt. Trauer ist keine Krankheit, die „ausheilen“ muss. Sie ist ein Ausdruck der Liebe – und Liebe endet nicht mit dem Tod.


Deshalb ist es nicht nur in Ordnung, sondern sehr wichtig, diese Liebe zu pflegen. Sie darf wachsen, sich wandeln und Teil des eigenen Lebens bleiben. Bis irgendwann die Trauer gehen darf. Trauer ist aus meiner Sicht das einzige, was irgendwann "losgelassen" werden darf. Für manche ist das eine ganz neue, befreiende Sichtweise.


Mein Ansatz in der Trauerbegleitung:

Trauer als kreative, gestaltende Beziehungspflege


So verstehe ich meine Arbeit nicht als Anleitung zum „Loslassen“, sondern als Einladung, der Beziehung zum Verstorbenen eine neue Gestalt zu geben. Einen inneren, sicheren Ort. Einen Ort, an dem Nähe weiterhin möglich ist – anders, aber echt.


Wenn du trauerst und spürst, dass du den Menschen, den du verloren hast, nicht einfach gehen lassen willst, dann bist du damit nicht falsch. Vielleicht ist dein Weg eben nicht der des Loslassens, sondern derjenige der neuen Verbundenheit.


Wenn dich dieser Gedanke anspricht und du neugierig bist, wie so ein Weg aussehen kann, melde dich gerne bei mir. Ich begleite dich in meiner Praxis für Lebenscoaching & Trauerbegleitung in Aarau achtsam und individuell in deinem ganz persönlichen Tempo.



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